WLAN-fähige externe Festplatten bieten in der Praxis enttäuschende Transferraten bei der kabellosen Datenübertragung. Das ergab ein Test der Zeitschrift PC-WELT, die in ihrer neuen Ausgabe (7/2013) acht aktuelle Geräte umfassend verglichen hat.
Alle Modelle im Test – selbst jene, die den schnellen WLAN-Standard 802.11n unterstützen – bleiben mit Transferraten zwischen einem und sechs Megabyte pro Sekunde (MB/s) weit hinter den theoretisch möglichen 19 MB/s zurück. Ein flüssiges Streaming etwa von HD-Videoinhalten ist so kaum noch möglich. Über die mitgelieferten Kabel boten die meisten Testgeräte hingegen eine erfreulich rasche Datenübertragung mit Transferraten von bis zu 130 MB/s.
Ist WLAN aktiviert, bauen die Laufwerke einen eigenen Hotspot auf, über den je nach Modell bis zu acht externe Geräte gleichzeitig auf die Festplatte zugreifen können. Wie der PC-WELT-Vergleichstest zeigt, sind jedoch nur drei getestete Geräte direkt ab Werk mit der derzeit sichersten Verschlüsselungsmethode WPA2-PSK ausgerüstet. Bei allen anderen Modellen muss diese Funktion in der Geräte-App manuell aktiviert werden. Erfreulicherweise, so das Fazit der Tester, sind die Apps der meisten Festplatten sehr intuitiv und damit benutzerfreundlich. Zudem bieten alle Apps eine integrierte Streaming-Option, ein einfaches Datei-Management sowie Zugang zu den Systemeinstellungen des Laufwerks. Außerdem lobten die PC-WELT-Tester die gute bis sehr gute Energieeffizienz, kaum wahrnehmbare Arbeitsgeräusche und die durchweg moderate Hitzeentwicklung im gesamten Testfeld. Allerdings bietet das Preis-Leistungs-Verhältnis Anlass zu Kritik: Während die Gigabyte-Preise der ferromagnetischen Laufwerke zwischen günstig und kostspielig schwanken, sind die getesteten SSD-Festplatten durchweg zu teuer.
“PC-WELT-Test-Sieger” wurde das Laufwerk Seagate Wireless Plus. Mit einem Terabyte bietet das Modell den größten Speicher im Testfeld, bleibt dabei jedoch angenehm kompakt und leicht. Sowohl via USB 3.0 als auch über WLAN überzeugt das Gerät mit den höchsten Datentransferraten im Test. Bis zu acht Endgeräte können drahtlos auf das Laufwerk zugreifen, darunter per DLNA sogar Spielekonsolen und Blu-ray-Player. Zudem ist die App des Laufwerks der Konkurrenz in Sachen Umfang, Bedienkomfort und Funktionalität überlegen und bietet ab Werk bereits Videos, Bilder und Musik. Allerdings kritisierten die Tester, dass der Passwort-Schutz und die WLAN-Verschlüsselung bei dem Laufwerk standardmäßig deaktiviert sind und vom Nutzer erst manuell aktiviert werden müssen. Mit rund 200 Euro kostet das Modell unter allen Testgeräten am meisten.
Der Titel “PC-WELT-Preis-Leistungs-Sieger” geht an die Festplatte Intenso Memory 2 Move mit 500 Gigabyte Speicherkapazität. Das günstigste Modell im Test (rund 120 Euro) punktet vor allem mit einer rekordverdächtigen Transferrate per USB-Kabel von bis zu 130 MB/s. Dabei bleibt die Festplatte jedoch selbst unter Last nahezu geräuschlos. Darüber hinaus umfasst der üppige Lieferumfang des Geräts zum Beispiel eine hilfreiche Software-CD sowie ein USB-Daten- und Netzkabel. Zudem weist die Festplatte bereits ab Werk einen hohen Sicherheitsstandard auf. Allerdings geht die schnelle Datenübertragung per Kabel im Netzbetrieb zu Lasten des Stromverbrauchs. Auch die Transferrate beim Daten-Streaming ist bis zu einem Geräte-Abstand von fünf Metern noch durchschnittlich, darüber hinaus jedoch schlecht.